Blutlinie: | Tlacique |
Abstammung: | Jünger des Seth |
Spitzname: | Azteken |
Zugehörigkeit: | Unabhängige |
Gründer: | Unbekannt |
Disziplinen: | Gestaltwandel, Präsenz, Verdunkelung, (teilw. Nahuallotl) |
Schwäche: | Hohe Lichtanfälligkeit |
Die Tlacique, die sich selbst auch als "Diener der Sonne" bezeichnen, sind eine uralte, mysteriöse Blutlinie, die aus den unwirtlichen und unerforschten Dschungeln Südamerikas stammt und nur sehr selten mit anderen Kainiten in Kontakt tritt, weshalb über diese Linie unter anderen Vampiren nur sehr wenig bekannt ist. Die Tlacique folgen den Lehren der alten Azteken und halten deren Religion und Kultur bis in die modernen Nächte hinein aufrecht. Sie behaupten von sich selbst vom Gott der Nacht und der Dunkelheit, Tezcatlipoca, abzustammen, den sie als ihren Stammvater verehren. War der wahre Ursprung der Linie lange unbekannt, konnte bis in die modernen Nächte jedoch festgestellt werden, dass es sich bei dieser mysteriösen Linie um eine äußerst ungewöhnliche Blutlinie der verderbten Jünger des Seth handelt.
Allgemein:[]
Die Tlacique sind eine relativ unbekannte Blutlinie, die bis vor wenigen Jahren außerhalb der unzugänglichen Dschungel Südamerikas kaum verbreitet gewesen ist. Dementsprechend wenig wissen die anderen Clans über diese Linie, die sich erst in den modernen Nächten auch in die Städte der zivilisierten Welt ausbreitete und sich seither aktiver denn je zuvor am Dschihad beteiligt. Die Tlacique führen ihren Ursprung auf den aztekischen Gott der Nacht, Tezcatlipoca zurück und huldigem diesem als Ihrem Stammvater. Bis in die Neuzeit hinein hält die Blutlinie die alten, aztekischen Gebräuche und Riten aufrecht und praktziert diese aktiv, sodass die Kainiten dieser Linie beinahe als wandelnde Relikte einer längst untergegangenen Kultur angese
hen werden können. Anders als der Hauptclan, dem sie entstammen, versuchen die Tlacique nicht, Ihren Glauben unter den Sterblichen oder anderen Kainiten zu verbreiten, sondern ihr größtes Bestreben liegt im Bewahren dieser alten Kultur. Sie hassen die meisten anderen Vampire, da sie diesen die Schuld daran geben, dass das aztekische Reich zu einem unrühmlichen Ende kam und ihre Linie damals sogar beinahe ausgelöscht worden ist. Da die Tlacique jedoch jede Kultur, die sie beeinflussen und in der sie sich bewegen, zu Menschen- und Blutopfern ermutigen und anstacheln beruht dieser Hass oftmals auf Gegenseitigkeit, denn die anderen Kainiten halten die Tlacique ihrerseits für monströse Kreaturen, die ihrer Ansicht nach dem Tier in sich selbst vollkommen verfallen sind.
Die Tlacique pflegen eine ausgeprägte Feindschaft mit beiden der großen Sekten, sowohl der Camarilla als auch dem Sabbat, welche bis in die Zeit von Christoph Kolumbus zurückreicht. Die Kainiten der Camarilla waren die ersten, die mit der Blutlinie der Tlacique in Berührung kamen und beinahe hätte die Linie damals mit der Sekte ein Bündnis geschlossen und wäre vielleicht sogar als achter Clan in der Camarilla etabliert worden, da die Sekte ein großes Interesse an den Tlacique hegte. Die Gier der Spanier machte diesen Pakt jedoch zunichte, da die Tlacique der Camarilla die Schuld an den Taten der Europäer gaben und sich schließlich sogar mit dem Sabbat verbündeten, um gegen die Camarilla und ihre Kainiten kämpfen zu können. Später erkannten sie jedoch, dass der Sabbat ebenfalls kein guter Verbündeter war, denn ihre Monstrosität und ihre Perversion der althergebrachten Blutrituale der Tlacique widerten diese an und sie stellten sich auch gegen den Sabbat, der sie damals jedoch beinahe vernichtet hätte. Aufgrund dieser schlechten Erfahrungen und düsteren Vergangenheit mit den beiden Sekten sind so gut wie alle Tlacique Unabhängige, da sie so ihrer Unlebensweise frei nachgehen können. Einige wenige könnten sich auch den Anarchen angeschlossen haben, doch auch dies ist eher selten, da die Anarchen für eine Freiheit kämpfen, welche die Tlacique allein aufgrund ihrer Ergebenheit ihrem Gott gegenüber niemals erreichen oder auch nur verstehen können.
Bei der Wahl ihrer Nachkommenschaft legen die Tlacique viel Wert auf eine ausgeprägte Selbstständigkeit in Verhalten und Fähigkeiten. Da ihre Mitglieder überall geächtet sind und sie keinerlei Verbündete ihr eigen nennen, müssen die Tlacique fähig sein, in feindlichem Territorium existieren und überleben zu können und zu diesem Zweck werden nur solche in die Linie aufgenommen, die gewisse Talente und Überlebenswillen aufweisen. Außerdem ist der Clan sehr konservativ und traditionsverhaftet und somit werden keine Rebellen und Störenfriede aufgenommen, die die alten Ordnungen der Blutlinie in irgend einer Weise gefährden könnten. In früherer Zeit rekrutierten sich die Tlacique fast ausschließlich aus Priestern und Schamanen der Dörfer, in denen Sie ihr Unwesen trieben, um eine gewisse Spiritualität aufrecht zu erhalten und ihrem Gott huldigen zu können. Doch mit ihrer Verbreitung in andere Teile der Welt ist dies nicht mehr möglich und so mussten die Tlacique auch einfachen Dörflern und in jüngster Zeit sogar nur noch entfernt verwandten Indios und Mexikanern den Kuss schenken. Diese Ausbreitung geht sogar so weit, dass selbst weiße Bürgerrechtler, Umweltaktivisten oder Hippies potenzielle Anwärter für den Kuss der Tlacique geworden sind.
Entstehung der Linie:[]
Über den Ursprung und die Entstehung der Blutlinie der Tlacique ist fast nichts bekannt. Bevor sie während der Epoche der Konquistadoren in Kontakt mit den Kainiten anderer Clans kamen, waren sie bereits seit Jahrtausenden fest in die Gesellschaft und Kultur der Azteken verwurzelt und als die Camarilla mit den Seefahrern nach Südamerika kamen, fanden sie die Tlacique dort als derart große und fest verankerte Macht vor, dass sie zunächst glaubten, es mit einem vollkommen neuen Clan zu tun zu haben. Erst später wurde unter den Kainiten bekannt, dass es sich um eine Blutlinie handelte, die in der einheimischen Kultur der Azteken zu einer unfassbar großen Macht geworden war. Lange war jedoch unbekannt, ob es sich um eine Blutlinie der Gangrel oder der Setiten handelte und erst in den Nächten der Moderne konnten sie eindeutig als Abkömmlinge der Jünger des Seth identifiziert werden.
Seit ihrer Entstehung zu einem unbekannten Zeitpunkt hatten die Tlacique die Kultur der Azteken maßgeblich mitbestimmt. Ihr Gründer ist unbekannt und so führt sich die Linie auf Tezcatlipoca, den Gott der Nacht zurück, von dem die anderen Kainiten glauben, es handele sich um einen Methusalem und den Begründer der Blutlinie, während die Tlacique darauf beharren, es handle sich um ihren Gott. Es waren die Tlacique, die in der aztekischen Kultur das Opfern von Menschen und Blut zur Erhaltung der Sonne etablierten, da es ihnen, in einer Zeit als die meisten von Ihnen sich noch aus Priestern und Schamanen rekrutierten eine einfache Ernährungsmöglichkeit gab. Dabei herrschten die Tlacique in der Gesellschaft der Azteken nicht unerkannt, sondern offen als Götter und sie beschränkten sich nicht auf eine Region allein. Die gesamte Hochkultur der Azteken war um Blutkulte und Menschenopfer zu Ehren der Tlacique aufgebaut.
Der erste Kontakt zwischen den Tlacique und den Kainiten anderer Linien erfolgte, als die spanischen Konquistadoren und in ihrem Kielwasser die Camarilla nach Südamerika kamen. Die Vampire der Sekte waren von den Tlacique begeistert und nach diversen Verhandlungen boten Sie der Blutlinie sogar einen festen Platz in ihrer Gesellschaft an. Dies wurde jedoch von den Sterblichen vereitelt, die in ihrer Gier begannen, die Azteken auszubeuten und die Krankheit und Krieg über die friedliche Hochkultur brachten. Die Tlacque sahen ihre Herrschaft gefährdet und nutzten die erste Gelegenheit, sich mit dem Sabbat zu verbünden, als dieser die Gestade Südamerikas erreichte. Gemeinsam mit dem Sabbat bekämpften die Tlacique die Camarilla, doch erst nachem sie die Sekte zurückgetrieben hatten, erkannten die Kainiten der Blutlinie die wahre Natur des Sabbat, die sie anwiderte. Zwar hatte der Sabbat die Blutrituale der Tlacique mit Feuereifer übernommen, doch missverstanden sie die wahre Bedeutung dessen und betrieben blasphemische Ketzerei mit den althergebrachten Riten. Schließlich stellten sich die Tlacique auch gegen den Sabbat und kämpften gegen die Sekte.
Mit dem Niedergang der aztekischen Hochkultur hatten die Tlacique jedoch zuviel Macht und Einfluss verloren und konnten den Krieg mit dem Sabbat nicht mehr gewinnen. Die Sekte, die zur damaligen Zeit noch hauptsächlich von den christlich orientierten Lasombra geführt wurden, die gegen die Heiden keine Gnade walten lassen wollten, löschte die Tlacique beinahe gänzlich aus. Ihre Ahnen wurden so gut wie alle von den Anführern des Sabbat diableriert und ausgelöscht. Nur einige der jüngeren Kainiten der Blutlinie konnten sich in die Dschungel retten, wo sie versprengt und zerstreut wurden. In den kommenden Jahrhunderten bis in die Nächte der Neuzeit hinein, haben die Tlacique die Dschungel Südamerikas nur in seltenen Fällen verlassen und wurden daher von vielen anderen Vampiren vergessen. In der Moderne schließlich existieren nur noch weniger als 200 Tlacique weltweit und die Blutlinie ist vom Aussterben bedroht. Trotzdem haben die Tlacique in den jüngsten Nächten die unzugänglichen Dörfer und Dschungel verlassen und sich in die Zivilisation ausgebreitet, wo sie sich nun aktiver als jemals zuvor am Dschihad der anderen Vampire beteiligen.
Organisation: []
Zur präkolumbianischen Zeit besaß die Blutlinie eine streng hierarchische Struktur innerhalb ihrer Linie, die sie auf die sterbliche Bevölkerung der aztekischen Hochkulturen Südamerikas übertrugen, um Macht und Einfluss besser offen ausüben zu können. Fast alle Kainiten der Blutlinie rekrutierten sich aus den Schamanen und Priestern der einzelnen Dörfer, die sich als Götter und Auserwählte des Tezcatlipoca ausgaben und die Bevölkerung zu regelmäßigen Blut- und Menschenopfern anhielten, welchen diese voller Hingabe nachkamen. So war die gesamte Blutlinie der Tlacique zu dieser Zeit um ihre sterblichen Kulte herum aufgebaut. Jede aztekische Siedlung besaß hierbei eine sogenannte "Clique" von Tlacique, welche nur aus einem Ahnen und seiner eigenen Brut bestand. Wenn eine Stadt an Einfluss und Macht gewann, wuchs damit auch das Prestige der Tlacique in dieser Stadt. Das aztekische Reich wurde zu dieser Zeit von einer Allianz dreier mächtigen Cliquen der Tlacique regiert, die ein Bündnis geschlossen hatten und alle anderen aztekischen Städte und deren Cliquen kontrollierten. Erst mit dem Auftauchen der Europäer brach diese Ordnung in sich zusammen, als sich einige kleinere Cliquen gegen das System der Blutlinie wandten und sich mit den Konquistadoren zusammentaten, in der Hoffnung, für sich selbst mehr Macht, Einfluss und Prestige anhäufen zu können. Dieser interne Verrat der Blutlinie trug maßgeblich dazu bei, dass das jahrhundertealte hierarische System der Tlacique letztlich in sich zusammenbrach.
Nach der Niederlage gegen den Sabbat und der Vernichtung eines großen Teils ihrer Ahnen, waren die Tlacique gezwungen, sich in den Dschungeln Südamerikas zu verstecken, wo sie nur noch eine brüchige und oberflächliche Hierariche pflegen. Auch die in der Neuzeit neu gewonnene Aktivität am Dschihad hat der Blutlinie ihre alte Hierarchie nicht zurückgebracht, da ihre Stärke nie wieder so groß wurde wie früher und die alten Hochkulturen längst untergegangen sind. In der Moderne werden die Tlacique innerhalb der Blutlinie nur noch anhand ihres Status als Neugeborene, Ancillae und Ahnen betrachtet. Die Neugeborenen, die als unerfahren und naiv gelten, werden hauptsächlich zur Erledigung moderner Angelegenheiten benötigt, welche die Ahnen aufgrund der Stagnation und ihres Alters nicht mehr erledigen können. Gleichzeitig versuchen viele dieser Neugeborenen ihrerseits Einfluss und Macht zu gewinnen, indem sie die spezielle Blutmagie der Tlacique erlernen, da nach wie vor nur Angehörige der Linie Status und Prestige gewinnen können, die zumindest ein rudimentäres Verständnis für die Gabe des Nahuallotl aufweisen. Die wenigen Ahnen der Linie, die bis in die Moderne überdauern konnten, geben fast nur noch ihren Segen für die Aktivitäten der Tlacique und lehren die jüngeren Kainiten den Umgang mit ihren Disziplinen, da sie selbst in den Nächten der Moderne selten wagen, ihre Zufluchten und Verstecke zu verlassen, aus Angst, von ihren Feinden doch noch gefunden zu werden. Tatsächlich ist diese Angst nicht unbegründet, denn es existieren nur noch weniger als ein Dutzend der alten Ahnen der Blutlinie, auch wenn sich unter Ihnen angeblich einige erschreckend mächtige Blutmagier befinden.
Innerhalb der Tlacique ist in der Moderne bekannt geworden, dass die wahre Macht der Linie nun in den Händen der Ancillae liegt, die noch nicht so alt sind, dass sie der sich stetig wechselnden Welt nicht mehr folgen könnten, aber auch nicht mehr jung und unerfahren sind und auch schon etwas an Status und Einfluss gewinnen konnten. So sind es die Ancillae, die inzwischen innerhalb der Blutlinie der Tlacique die politische Richtung vorgeben und nicht mehr die Ahnen, wie es äonenlang zuvor Brauch gewesen ist. So haben die Ancillae beispielsweise in der Moderne ein Bündnis mit den Nekromanten der Pisanob Linie der Giovanni geschlossen in der Hoffnung, dadurch die nötige Stärke zu erlangen, um sich im Dschihad eine bessere Position erkämpfen zu können, ein Schachzug, den die vorsichtigen Ahnen möglicherweise nicht gewagt hätten.
Hintergründe: []
- Obwohl die Tlacique eine Blutlinie der Jünger des Seth darstellen, besitzen sie nicht die dem Clan eigene Disziplin des Serpentis. Stattdessen verfügen die Tlacique über die Gabe des Gestaltwandels, weswegen unter den anderen Kainiten lange der Irrglaube bestand, es handle sich bei den Tlacique möglicherweise um eine antike Blutlinie des Clans Gangrel. Dieser Irrglaube wurde letztlich nur anhand des Indizes ausgeräumt, dass die Tlacique über die gleiche Schwäche wie die Jünger des Seth verfügen und auch ihre anderen Disziplinen denen des Hauptclans gleichen. Zwar können die Tlacique genau wie alle anderen Kainiten die Gabe des Serpentis ebenfalls lernen, wenn sie einen geeigneten Mentor dafür finden, doch zählt es nicht als Clansdisziplin für die Angehörigen der Blutlinie.
- Die Clansdisziplin des Gestaltwandels ist auch bei den Tlacique, wie bei den anderen kainitischen Linien welche dieser Gabe mächtig sind, einzigartig ausgeprägt. So können sich die Angehörigen der Linie nur sehr selten in den typischen Wolf verwandeln, wie es beispielsweise die Kainiten des Clans Gangrel tun. Da die Blutlinie aus Südamerika stammt, verwandeln sich die Tlacique beim Einsatz dieser Fähigkeit oft in einheimische Tiere des südamerikanischen Dschungels. Beispiele hierfür wären unter anderem Pumas oder Jaguare, die oft in der aztekischen Kultur auch eine bedeutende Rolle spielten.
- Aus der Blutlinie der Tlacique sind in der Welt der Dunkelheit kaum namentliche Charaktere bekannt. Da die Blutlinie erst kürzlich wieder in den Dschihad eingetreten ist und sich zuvor nur in den Dschungeln Südamerikas verborgen hat, sind nur wenige Mitglieder der Blutlinie bisher namentlich in Erscheinung getreten. In der Romanreihe "The Beast Within", die von White Wolf veröffentlicht wurde, gibt es eine kurze Geschichte (The Voice of the Hummingbird) über einen Kainiten, der möglicherweise der Blutlinie der Tlacique angehören könnte. Dies ist jedoch nicht bestätigt und somit kann darüber nur spekuliert werden.
Bekannte Mitglieder der Linie:[]
- Keine Angehörigen der Blutlinie namentlich bekannt.