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Das Wappen der Laibon während des finsteren Mittelalters

Die Laibon erschienen erstmals während der Zeit des finsteren Mittelalters unter den Kainiten Europas und galten lange Zeit als großes Mysterium. Da Sie sich wenig oder oftmals sogar überhaupt nicht in die Angelegenheiten der europäischen Kainiten einmischten, war lange Zeit so gut wie gar nichts über diese mysteriösen Vampire bekannt. Es wurde unter den Kainiten viel gerätselt, wovon diese Vampire abstammten, eine Antwort fand sich darauf jedoch sehr lange nicht. Der einzig bekannte Fakt war lange, dass die Laibon dem dunklen Kontinent, Afrika, entstammen und Europa lediglich auf der Suche nach Wissen und Weisheit durchwandern. Erst in jüngerer Zeit stellte sich heraus, dass die Laibon nicht eine einzige, sondern eine ganze Reihe von Blutlinien mit unterschiedlichen Abstammungen und Kräften sind, welche den dunklen Kontinent durchwandern und für sich beanspruchen.

Allgemein:[]

Die Laibon wurden lange Zeit in Europa und dem Osten für eine befremdliche Blutlinie aus Afrika gehalten, deren Ursprung nie bekannt wurde, doch in jüngerer Zeit zeigte sich, dass der Begriff "Laibon" eigentlich die Bezeichnung ist, welche sich alle Vampire Afrikas anstatt dem Begriff "Kainiten" geben. Die von den europäischen Kainiten lange Zeit als Laibon bekannten Vampire, waren im Prinzip nur eine der verschiedenen, als Vermächtnisse bekannten, Ausprägungen dieser Wesen (die Akunanse), da diese viel reisen und umherwandern und somit die einzigen waren, die seit den Tagen des finsteren Mittelalters Europa erreicht hatten. Anders als die Kuei-jin des asiatischen Raumes, handelt es sich bei den Laibon nicht um eine andere Spezies übernatürlicher Wesen. Sie sind prinzipiell Kainiten und obgleich Sie die meisten Aspekte des Fluches sowie der Gaben des Vampirismus teilen, unterscheiden Sie sich dennoch in vielen Aspekten von ihren Pendants aus anderen Teilen der Welt. So glauben die Laibon nicht direkt daran, von Kain abzustammen, sondern führen Ihren Ursprung auf diverse afrikanische Legenden und Mythen zurück, die nicht selten Tiergeister, elementare Kräfte und spiritistische Hintergründe beinhalten. Dennoch gibt es diesbezüglich auch Ähnlichkeiten mit den Kainiten, so existiert im Glauben der Laibon ein mystisches Wesen namens "Cagn", welches beinahe identisch mit dem Kain der westlichen Vampire ist.

Die Weltanschauung der Laibon ist uralt, tief verwurzelt in den spiritistischen und schamanischen Ursprüngen Afrikas und unterscheidet sich teilweise radikal vom Glauben der Kainiten. So wurden unter den Laibon bereits vor Äonen insgesamt neun Lehrsätze aufgestellt, welche jeder Laibon zu beherzigen hat und welche sein komplettes Unleben umspannen und anleiten:

1. Die Guruhi sind das Land: Als älteste Blutlinie wird diesem Vermächtnis damit automatisch das Vorrecht zum Herrschen gegeben.

2. Jene, die Bestand haben, richten: Herrschaft, Macht und Status kommen erst mit dem Alter und den Erfahrungen.

3. Zugehörigkeit bietet Schutz: Sich unterzuordnen ist Pflicht und Herrscher werden nicht angefochten oder gestürzt.

4. Das Geheimnis muss gewahrt bleiben: Eine Abwandlung der Maskerade der Kainiten, welche die Untoten vor den Augen der Sterblichen verbergen soll.

5. Keine Geheimnisse vor dem Magaji: Dem herrschenden Laibon einer Region gegenüber ist offen zu sein und keine Geheimnisse und Intrigen zu spinnen.

6. Der Schöpfer befiehlt, die Nachkommen folgen: So wie dem Ältesten Laibon gegenüber die Herrschaft zusteht, verdient der Erzeuger die Treue seiner Nachkommenschaft durch das Blut.

7. Der älteste Untote soll herrschen: Einfach ausgedrückt, die Herrschaft gebührt dem Ältesten, doch viele weise und hinterhältige Magaji haben gegen dieses Gesetz schon verstoßen und es verraten.

8. Reisende folgen den Lehrsätzen: Dies bedeutet, dass Laibon auch während Reisen auf andere Kontinente und in andere Teile der Welt den Lehrsätzen treu bleiben müssen. Gleichzeitig heißt es auch, dass Fremde in Afrika sich den Lehrsätzen unterwerfen müssen.

9. Der Älteste ist Kholo: Dieser Lehrsatz erlaubt einige Flexibilität in den Machtstrukturen Afrikas, da nicht selten reisende Ahnen sich damit in einer Region Respekt und Achtung verschaffen, die Ihnen vielleicht gar nicht zusteht.

Neben Ihren Lehrsätzen, welche für die Laibon bindend sind und nach denen sich viele Aspekte Ihres Unlebens ausrichten, unterscheiden sich die Laibon auch in Ihrem spiritistischen Glauben sehr stark von den Kainiten. Während die Kainiten entweder an den Pfad der Menschlichkeit oder diverse andere sogenannte "Pfade der Erleuchtung" glauben und zumeist versuchen, sich Ihre Menschlichkeit gegen das Tier in ihrem Inneren zu bewahren, folgen die Laibon einem gänzlich anderen Glauben. Sie glauben, dass es wichtig sei, ein Gleichgewicht zwischen Mensch und Bestie in Ihrem Inneren zu schaffen. Diese beiden Teile der eigenen Seele werden als "Aye" (der menschliche Part) und "Orun" (der tierische Part) bezeichnet. Ein Laibon folgt beiden Pfaden unterschiedlich stark und je nachdem, wie das Verhältnis zwischen beiden Kräften ist, verändert sich die Seele des Vampirs. So kann ein Laibon, dessen Aye wesentlich höher ist als sein Orun als sehr menschlich und gut bezeichnet werden, wogegen ein Laibon, dessen Orun sein Aye stark übersteigt als unmenschlich und beinahe dämonisch gesehen wird. In den seltenen Fällen, in denen sowohl Aye als auch Orun hochgehalten werden und auf sehr hohem Niveau im Einklang stehen, wird der Vampir als beinahe engelsgleich und himmlisch bezeichnet. Sind beide Seiten der Seele tief gefallen, kommt es dagegen zu monströser Degeneration und geistigem Verfall, was den Vampir auf das Niveau einer monströsen, tierischen Bestie reduziert, unfähig, noch länger Teil einer Gesellschaft zu sein.

Die Laibon in der alten Welt:[]

Während der Zeit des finsteren Mittelalters kamen die Vampire Europas erstmals in Kontakt mit den mysteriösen Laibon beziehungsweise fast ausschließlich dem als "Akunanse" bekannten Vermächtnis. Daher wurde fälschlich davon ausgegangen, dass es sich lediglich um eine weitere Blutlinie handelt, welche vom afrikanischen Kontinent nach Europa übergesetzt war. Tatsächlich jedoch hatten nur wenige Kainiten direkten Kontakt mit den Laibon und somit hielten sich dieser und auch diverse andere Irrglauben über viele Jahrzehnte hinweg hartnäckig. Tatsächlich war das Interesse der europäischen Kainiten an der Blutlinie sogar äußerst gering, da die Laibon sich zumeist komplett aus dem Dschihad heraushielten und sich lieber mit der Suche nach Wissen und Wahrheiten beschäftigten. Aufgrund dieser Einstellung begegnete man den Laibon zumeist höflich, jedoch immer distanziert und erkannte nie die Wahrheiten über die Vampire Afrikas.

Blutlinie: Laibon
Abstammung: Gangrel
Spitzname: Sphingen
Zugehörigkeit: Unabhängige
Gründer: Kamiri Wa Itherero
Disziplinen: Abombwe, Tierhaftigkeit, Seelenstärke
Schwäche: zusätzlicher Blutverbrauch

Die Laibon selbst durchwanderten Europa hauptsächlich mit der Absicht, sich Wissen und Erfahrungen anzueignen, ehe Sie in die Wüsten Ihrer Heimat zurückkehren und dort eine eigene Domäne begründen konnten. Da nach der Gründung einer solchen Domäne die Möglichkeiten für einen Laibon zu reisen, aufgrund der anfallenden Verpflichtungen, sehr eingeschränkt wurden, waren die Laibon darauf aus, während Ihrer Wanderjahre soviel über die Welt und Ihre Facetten zu lernen, wie möglich. Daher hegten die Laibon in Europa auch niemals die Absicht, sich niederzulassen oder an Einfluss zu gewinnen und hielten sich zumeist aus den Angelegenheiten des Dschihad komplett heraus. Daher wurden meistens nur Bündnisse mit einzelnen Kainiten oder Klüngeln auf bestimmte Zeit geschlossen, an größeren Konflikten war die Blutlinie kaum beteiligt. Nur in seltensten Fällen, etwa wenn ein Klüngelmitglied in potenzielle Schwierigkeiten geriet, kam es vor, dass Laibon auch Partei ergriffen und direkten Einfluss auf den Dschihad ausübten. Ihre gesamte Einstellung hatte zur Folge, dass die Laibon von den anderen Kainiten Europas generell als sehr angenehm empfunden wurden und oftmals die Gastfreundschaft der hiesigen Vampire genießen konnten, was Ihrem Austausch sehr entgegenkam. Lediglich die Gangrel, zumindest die ältesten unter Ihnen, hegten aus unerfindlichen Gründen eine tiefe Abneigung gegen die Laibon und begegneten Ihnen offen feindselig.

Die Laibon selbst konnten während Ihrer Reisen vieles über die Kainiten und Ihre Kultur, Bräuche und Mächte lernen, weswegen Sie sich gerne zeitweise einem Klüngel anschlossen oder regen Austausch mit hiesigen Kainiten einer Stadt führten. Lediglich einige Dinge konnten die Laibon nicht verstehen, so z.B. wie ein so reger Machtkampf um Ressourcen, Einfluss und Ländereien herrschen konnte, da in Afrika aufgrund der großen Landstriche und der vielen Bewohner genügend Macht und Ressourcen für jeden vorhanden waren. Für die Laibon, deren Verständnis von gänzlich anderen Grundsätzen geprägt war, schien es unfassbar, dass ein solcher allnächtlicher Krieg tatsächlich geführt werden musste. Gleichzeitig fanden die Laibon aber gerade aufgrund dieser Unterschiede den Dschihad als solches sehr faszinierend, auch wenn Sie sich niemals einmischten. Im Gegenzug konnten die wenigen Kainiten Europas, die jemals direkten Kontakt mit einem der Laibon hatten, Ihrerseits sehr viel von deren Kultur und vor allem Verständnis für das Tier in sich lernen, was bei den Laibon viel stärker ausgeprägt war als in Europa. So profitierten oftmals beide Seiten von einem zeitweiligen Bündnis.

Vermächtnisse der Laibon:[]

Die Laibon teilen sich nicht in Clans auf, wie es die Kainiten tun, sondern unterscheiden sich in sogenannten "Vermächtnissen" voneinander, wobei gewisse Ähnlichkeiten zur Clanstruktur der westlichen Vampire gegeben ist. So teilen die Vampire eines Vermächtnisses die gleichen mystischen Stärken und Schwächen und besitzen allgemein dieselbe Unterart des Vampirfluches, gleich den Kainiten. Anders jedoch als bei den westlichen Clans, sind die Angehörigen eines Vermächtnisses stärker verbunden, ähnlich einer erweiterten Familie oder eines Stammes. Während die Verbindungen von Clansangehörigen untereinander manchmal nicht mehr ist als einfach nur dieselbe Abstammung durch das Blut, messen die Laibon dieser Bindung mehr Bedeutung bei und bleiben für Ihr gesamtes Unleben stärker als Einheit verbunden, was den unterschiedlichen Linien sehr viel mehr Stärke und Zusammenhalt einbringt.

Die Vampire Afrikas, welche Ihre Heimat selbst oftmals als "Das Ebenholzkönigreich" bezeichnen, haben eine komplett andere Weltansicht als die übrigen Kainiten, was sich auch auf die Abstammung auswirkt. So genügt es für einen Vampir nicht, einfach in Afrika zu leben, um wirklich als Laibon oder gar als Angehöriger seiner dortigen Blutlinie bezeichnet zu werden, er müsste die Kultur verinnerlichen und seinen bisherigen Weltanschauungen entsagen. Selbst dann könnte Er jedoch nicht wirklich Teil der Vermächtnisse werden, in welche sich die Laibon aufteilen, da Er nur indirekt aus derselben Blutlinie entstammt. So wäre Er in Afrika also dennoch z. B. einfach ein Gangrel und würde, trotz desselben Ursprungs, nicht automatisch zum Vermächtnis der Akunanse gehören.

Folgende Blutlinien der Laibon sind in Afrika vertreten:

Neben den speziellen Blutlinien der Laibon, welche die größte Macht an Vampiren auf dem dunklen Kontinent darstellen, existieren einige kleinere, eher westlich orientierte Blutlinien, die in beinahe unveränderter Form über die Jahrhunderte hinweg in die Kultur und Lehren der Laibon und des afrikanischen Kontinents aufgenommen worden sind. Sie besitzen nur wenig Einfluss und gelten in den Reihen der Laibon als exotisch, sind jedoch vollwertige Vampire des dunklen Kontinents:

  • Malkavianer
    • Die Malkavianer fanden einstmals durch einen selbsternannten Propheten namens "Arcus" Zugang zum dunklen Kontinent und begannen sich dort, wenn auch in geringer Zahl, auszubreiten. Auch wenn Ihr Einfluss in Afrika sehr gering ist und die Malkavianer des Kontinents in kleinen, zersplitterten Gruppen verstreut sind, beschäftigen sich diese hauptsächlich damit, auf Ihre eigene Weise, die "verlorenen Geheimnisse" des dunklen Kontinents zu erforschen.
  • Ventrue
    • Die Ventrue auf dem afrikanischen Kontinent sind lediglich die kläglichen Überreste dessen, was vom Zeitalter der Kolonisierung übriggeblieben ist. Einstmals kamen die Ventrue mit den Europäern zur Kolonisierung nach Afrika, um sich dort neue Machtbasen und Einfluss zu sichern. Als die Macht Europas auf den dunklen Kontinent im Lauf der Jahrzehnte jedoch nachließ, schwanden auch die Ventrue mehr und mehr, sodass der Clan in Afrika heute als exotisch betrachtet werden kann. Aufgrund Ihres Außenseiterstatus und der geringen Anzahl ist das Potenzial der Ventrue in Afrika sehr begrenzt und der Ausbau einer Machtbasis bisher sehr erschwert.
  • Ghiberti
    • Die Ghiberti sind Abkömmlinge des Clans Giovanni und diesem immer noch zugehörig. Dennoch besitzt die Linie eine sehr starke Präsenz auf dem dunklen Kontinent, vor allem in Westafrika. Obgleich die Linie sich nur sehr gering vom Hauptclan unterscheidet, hat die viele Zeit, welche die Ghiberti in Afrika verbracht haben, dazu geführt, dass die Linie große Erfahrung im Umgang mit den Geistern des Elfenbeinkönigreichs hat. Dies geht sogar so weit, dass die Blutlinie einem speziellen Pfad der Nekromantie, dem "Pfad des Grabmals" folgen kann, welcher in anderen Teilen der Welt nicht so große Verbreitung findet.

Hintergründe:[]

  • Das erste Mal wurden die Laibon in den Werken zu Vampire aus der alten Welt namentlich erwähnt und folglich auch in die Welt der Dunkelheit eingeführt. Zum damaligen Zeitpunkt stellten Sie eine einzelne Blutlinie der Gangrel dar und wurden als exotische Vampire aus Afrika betrachtet. Erst mit dem Erscheinen des neuen Regelwerkes Vampire: Kindred of the Ebony Kingdom wurde aus der einzelnen Blutlinie dann eine ganze Reihe von Linien, die unter dem Oberbegriff Laibon die Vampire Afrikas darstellen sollten. Um Schwierigkeiten mit dem Kanon zu vermeiden, wurde festgelegt, dass einzig die Linie der Akunanse im Mittelalter den Weg nach Europa fand und folglich davon ausgegangen wurde, dass nur diese Linie die Laibon sind. Auch heute noch können sich Spieler des Alte Welt-Systems einen Laibon nach den alten Regeln und mit den damaligen Vorzügen erstellen.
  • Anders als die Kuei-jin handelt es sich bei den Laibon im Prinzip um Kainiten, welche sich lediglich von den Bräuchen und Sitten Ihrer westlichen Pendants entfremdet haben und somit eigene Wege gegangen sind. Folglich unterscheiden sich die Laibon in Ihren mystischen Stärken und Schwächen kaum von den Kainiten des Westens, auch der Einsatz von Disziplinen ist, von einigen Abwandlungen gewisser Disziplinen abgesehen, nahezu identisch. Für Spieler des Systems besteht damit der hauptsächliche Unterschied darin, eine andere Kultur und andere Traditionen auszuspielen, während die Vampire an sich kaum Unterschiede zu Ihren Pendants aufweisen.
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